Öffentlicher Vortrag (mit anschliessender Diskussion) von
David Bürgin, Dr. sc. med. Forschungspsychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel
Sie können die PP-Präsentation hier nachlesen.
Krieg und militärische Aggression gegen Kinder müssen als Verletzung ihrer grundlegenden Menschenrechte angesehen werden und können sich nachhaltig auf ihre körperliche und geistige Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken. Angesichts der jüngsten Ereignisse des Krieges in der Ukraine, bei denen Millionen von Menschen auf der Flucht sind, hat die europäische Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie (ESCAP) mit einem Positionspapier sehr schnell die psychische Belastung von Kindern im Kontext von Krieg und Vertreibung mit einem Leitartikel adressiert (Bürgin et al., 2022). Im Rahmen dieses Jour Fixe Vortrags wird ein Überblick über die direkten und indirekten Auswirkungen des Krieges auf die psychische Gesundheit von Kindern verschafft. Davon abgeleitet werden mehrstufige, bedürfnisorientierte und traumainformierte Ansätze zur Wiedererlangung und Aufrechterhaltung von äußerer und innerer Sicherheit während und nach der Flucht vorgestellt und diskutiert. Die Gesundheitssysteme sowohl in Europa als auch der Schweiz sollten konzertierte Anstrengungen unternehmen, um dem erhöhten Bedarf an psychischer Gesundheit von Flüchtlingskindern gerecht zu werden, die durch den jüngsten Krieg in der Ukraine direkt betroffen und traumatisiert sind. Auch betrifft der Krieg Familien in ganz Europa und der Schweiz, die indirekt durch Bilder und Themen des Kriegs verunsichert sind. Konkrete Hilfen und Leitlinien zur Arbeit mit direkt betroffenen Kindern wie auch Hilfen zum Sprechen über Krieg mit indirekt betroffenen Kindern werden vorgestellt.
Den Link und Details zur Anmeldung finden Sie hier.