Referentin: Dr. phil. Paula Krüger, Projektleiterin/Dozentin, Hochschule Luzern - Soziale Arbeit
Studien zeigen, dass ein beträchtlicher Anteil der Minderjährigen in der Schweiz im Verlauf ihrer Kindheit und Jugend körperliche, emotionale und/oder sexuelle Gewalt durch die eigenen Eltern erfährt. Dies schliesst auch das Miterleben von Gewalt zwischen den Eltern ein, eine Form der psychischen Kindsmisshandlung. Für die Betroffenen sind solche Erfahrungen in hohem Masse belastend und führen häufig zu psychischen und sozialen Auffälligkeiten im weiteren Lebensverlauf. Nur wenige von ihnen erhalten jedoch Hilfe von aussen. Denn: Was sich in der Familie abspielt, bleibt in der Regel verborgen, und selbst wenn das soziale Umfeld der Familien oder Fachpersonen (z.B. Lehrkräfte, Sozialarbeitende, Ärztinnen/Ärzte) von der Gewalt erfahren, wissen sie häufig nicht, was sie tun sollen. Zum Wohle der Kinder sollte innerfamiliäre Gewalt jedoch so früh wie möglich erkannt und Hilfemassnahmen eingeleitet werden. In einer empirischen Studie im Auftrag des Bundesamtes für Sozialversicherungen wurde daher untersucht, wie Fachpersonen in der Schweiz dazu beitragen können, dass innerfamiliäre Gewalt häufiger und zuverlässiger möglichst frühzeitig erkannt wird. Der Schwerpunkt lag dabei auf Fachpersonen aus dem Gesundheitswesen. Im Vortrag werden wesentliche Befunde der Studie vorgestellt und zentrale Bedingungen für eine effektive Umsetzung von Früherkennungsmassnahmen in der Schweiz genannt.
Weitere Informationen finden Sie im Flyer.